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wiener herzschmerz

 
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wiener herzschmerz - inhalt

wiener herzschmerz
oder
ein eu-schmerz im wiener herz

da stehe ich so an der bar, -
und trinke friedlich meinen wein;
ich denke, dass es freitag war.
doch das soll mir jetzt egal sein.

erst schien mir der abend normal,
als alltägliches ausklingen,
bis ein wiener original
neben mir begann zu singen.

er sang irgendein wiener lied, -
einen der bekannten schlager;
sogar mit einem super beat
für das raritätenlager.

wie er dann zu singen aufhört,
klatschen ein paar in die hände;
andere zeigten sich empört,
manchmal ist das so am ende.

ich fing mit ihm zu reden an,
wie es sich eben so ergibt;
fragt er, ob ich zuhören kann,
weil ihm einiges daran liegt.

ich sagte ihm, ich sei ganz ohr,
und erwarte das mir neue;
ich hätte nichts besseres vor,
weshalb ich mich darauf freue.

bevor er zu reden begann,
bestellte er zwei getränke,
und meinte: "alles gute mann,
ich sag' dir jetzt, was ich denke.

eu-schmerz im wieher herz - fortsetzung ...

mit der wiener mentalität
liegt man kontinental zentral,
als europas spezialität.
mitsamt meiner schlechten moral
liebe ich mein leben täglich, -
das ist seit geburt mein schicksal.
man ist ja bemüht verträglich,
doch die zeiten werden schlechter.
diese welt scheint katastrophal, -
vielleicht ist das zeitgerechter -
aber trotzdem ist das normal.

ich meine es wirklich ehrlich, -
man hat es des öfteren schwer,
denn das leben ist gefährlich.
schließlich ist man nicht irgendwer.

heute hat man selten die wahl,
das erfreuliche ist spärlich,
die tage sind zu oft nur qual.
ich bin ohnehin entbehrlich,
englisch gesagt geht's mir anal.

es entwickelt sich zum schlechten, -
eigentlich alles rund um mich;
die alpträume in den nächten
sind mittlerweile fürchterlich.

was sich alles auf der welt tut,
ist schon sehr nervenaufreibend;
zum leben gehört eben mut,
oder man vegetiert leidend.

was die andauernd verzapfen,
ist lang nicht mehr unbedenklich.
in geschichtlichen fussstapfen
sohlen sie sich selbstverständlich,
als wär' die wonne eitelkeit.
dabei wird einem angst und bang
in der modernisierten zeit.
oder ist das erst ihr anfang?

wie die a für b verkaufen,
ist teilweise bewundernswert;
aber auch zum davonlaufen,
denn zu viel funktioniert verkehrt.

als wolle man um jeden preis
krieg auf dieser erde haben;
so als ob dem friede zu fleiss
wollen sie sich nicht vertragen, -
die mächtigen auf dieser welt,
die an ihren fäden ziehen,
damit man uns in atem hält.
doch wohin soll man schon fliehen?
anderswo ist es noch schlimmer.
tagtäglich sieht man das elend
am fernseher im schlafzimmer;
nur positives ist fehlend.
die spiralle dreht sich bergab,
die menschen werden verängstigt;
wer dem aberglauben erlag,
dass sich das gefüge festigt,
der ahnt, dass er sich täuschen mag;
das leben wird täglich schlechter,
wenn ich ist mit war vergleiche;
das meiste wird ungerechter,
arm wird ärmer, reich der reiche.

europas schmerzliche lage
als kollektives missgeschick
der kontinentalen plage
ist zeugnis dieser politik.

das geschehen ist ein jammer,
ich schau' in keine zeitung mehr;
im porzellan ist der hammer
für den gebrauch ohne gewähr.

man hat's heute wirklich nicht leicht,
das leben wird uns schwer gemacht;
schon lange weiß ich, dass es reicht,
doch scheinbar hab' ich falsch gedacht.

die politik ist ein beispiel
für die ohnmacht jeder vernunft;
haben die denn kein anderes ziel
als ihre eigene einkunft?

es ist mehr als hoch an der zeit,
dass man menschen nicht schikaniert.
ich fürchte, es ist bald so weit,
dass selbst der teufel kanditiert.

es liegt mir fern schwarz zu malen,
nur scheint es mehr als berechtigt,
dass man bei den roten zahlen
die macht des missbrauchs verdächtigt.

die wiener seele hat's nicht leicht,
man lässt sich zu viel gefallen,
ich finde, dass es langsam reicht,
kindisch die fäuste zu ballen.
das benehmen der kampfhähne
muss zur gemeinsamkeit finden.
wo man hobelt, fallen späne.
wunden lassen sich verbinden.
verzeihung, wenn ich erwähne,
mich zum sein zu überwinden,
und am morgen furchtbar gähne.
man sollte wirklich verschwinden,
wonach ich mich oftmals sehne.

wenn ich die eu betrachte,
ist das eine super idee;
nur, dass ich an ihr verachte,
was ich bis heute nicht versteh'.

ich lasse mir nichts einreden,
und vertraue meinem verstand.
was bringt mir mich aufzuregen;
man prädigt nur gegen die wand.

die eu mischt sich zu viel ein;
nur um selbst zu profitieren;
da sollte vieles anders sein,
um nicht alles zu verlieren.

wie sonst auch jede verwaltung
ist die eu aufgeblasen.
mit eigennütziger haltung
drischt sie nichts als leere phrasen,
und will alles kontrollieren,
nur offenbar sich selber nicht.
den apparat zu halbieren,
wär eine löbliche absicht.

viele fragen sich schon wozu
gibt es eigentlich die eu?

es ist falsch, davonzulaufen,
doch müssten sie selbst beginnen
unseren verwaltungshaufen
auf effizienz umzustimmen.
ich kann mir die haare raufen,
mehr ist ohnehin nicht drinnen.

dauernd reden sie von krise,
das gilt als altes modewort.
'oh vernunft, schick eine priese,
dein hauch bläst die einfalt fort'
scheint als zauberspruch angebracht,
um die hoffnung zu erhalten, -
jedoch habe ich den verdacht,
es ist schwer sie zu entfalten.

das raunzen gehört halt dazu,
besonders für das wiener herz.
ob mit oder ohne eu,
ich weiß, es geht wieder aufwärts."

ich musste ihn unterbrechen,
einfach nur um selbst zu reden,
und lies ihn dann weitersprechen -
"wie begründe er die schäden,
wer seien die übeltäter?"
er trat aus, und wenig später
sprach er, was ich kaum vergesse,
dem ich wichtigkeit beimesse.

"es ist wohl so, wenn ich sage,
dass europa nicht gut dasteht,
weil es angesichts der lage
zusehens weiter bergab geht.

das geht uns alle etwas an,
weit über die grenzen hinaus,
weil es eigentlich nicht sein kann -
ich meine das drohende aus.

es bewirkt ein mehrfacher druck
die gefährliche stagnation
wie auch zunehmender rechtsruck
die heutige situation.

propagandierte wachstumspflicht
erschwert dazu das bestehen,
denn derart funktionert es nicht
die zukunft rosig zu sehen.

man muss lernen zu erhalten,
was bereits geschaffen ist,
ansonsten bleibt zu verwalten
nichts anderes als großer mist.

zu destruktivem wachstumszwang
besteht außerdem das übel
von sinnlosem verwaltungsdrang.
pro tropfen ein extra kübel
macht selbst das regenwasser krank.

die verwaltung gesund schrumpfen
ist ein dringendes anliegen;
will man nicht weiter abstumpfen
und so auf die nase fliegen.

staatsleuten ist anzuraten
sich für das volk einzusetzen,
statt bei der jagt nach dem braten
nur die anderen zu hetzen.

miteinader ist angebracht,
falls es diese fähigkeit gibt,
und jemand weiß, wie man das macht,
was wiederum an allen liegt.

hier ein beispiel zum nachdenken.
per flug zur umweltkonferenz
kann man sich eigentlich schenken,
so frei von jeder konsequenz
für die umwelt zu entscheiden;
geht es doch mehr um die tendenz
in den medien zu bleiben.

wie jedes machtkonglomerat
trachtet auch die eu danach
das zu tun, was sie bisher tat, -
nicht zu halten, was sie versprach."

ich bin ihm ins wort gefallen,
dass ich jetzt nach hause gehe,
und ergänzte seinem lallen,
dass ich manches ähnlich sehe.

 
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